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Rahmenbedingungen

Wenn vom “Veddeler Norden” gesprochen wird, dann ist häufig von einer “hohen Belastungssituation” die Rede. Damit gemeint sind:

  • die vielfältigen Verkehrsbelastungen (Gleisfeld im Westen, Autobahn im Osten, LKW-Vorstaufläche auf dem Gebiet)
  • Emissions- und Lärmbelastungen durch die Hafennähe
  • die Schadstoff- und Geruchsbelastung (u.a. durch emittierendes Gewerbe im Osten)
  • mögliche Bodenbelastungen (Altlasten) auf der Hafen- und Gewerbefläche

Zu den Verkehrbelastungen: 2017 werden an der Zählstelle 1173 “Neue Elbbrücke, nordöstlich Veddeler Marktplatz” täglich 130.000 Kfz gemessen, am Wochenende sind es 118.000. Der Anteil des Schwerlastverkehrs beläuft sich auf 8 Prozent. Dies geht aus einer Senatsantwort vom 22. Juni 2018 auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor.

Zu den Lärmbelastungen: Es gibt eine Lärmkarte Schienenverkehr (Stand Dezember 2016), in der sind Wilhelmsburg und die Veddel als stark belastete Bereiche markiert. Auch die nächtliche Belastung durch den Schienen- und Güterverkehr ist hoch. Für den Straßenverkehr gelten - aufgrund der Autobahnnähe - ähnlich hohe Belastungswertefür die Veddel. Und auch vom Industrie- und Gewerbelärm ist die Veddel sowohl tagsüber als auch nachts enorm belastet. Wir haben zudem die Information, dass im August 2018 auf dem ehemaligen Zoll-Gelände Schallmessungen durchgeführt wurden und bemühen uns um die Ergebnisse.

Zu den Luftwerten: Der EU-Grenzwert (Jahresmittelwert) für die Stickstoffdioxidkonzentration der Außenluft beträgt 40 µg/m³. Von Mai 2015 bis April 2016 wurde an der Harburger Chaussee Nr. 119 eine durchschnittliche Belastung von 43 µg/m³ gemessen. Diesen Wert findet man, wenn man sich durch diverse Antwortlinks des Senats auf eine Anfrage der Linken zur Luftreinhaltung durchklickt. Bei der Mess-Station Am Zollhafen (Aufgang Schiffsanleger) liegt der Durchschnittswert zwar bei 31 µg NO2/m³, doch auch hier sind Überschreitungen der Grenzwerte zu verzeichnen. Interessant ist der Messbericht “Ergebnisse von orientierenden Stickstoffdioxidmessungen im Hamburger Hafengebiet” vom 5.2.2016, in dem es darum geht, die NO2-Werte der Hafencity zu analysieren. Um einen Querverweis zur städtischen Belastung zu machen, wird als negativer Vergleichswert die Veddel als die Hamburger Luftmess-Station mit “der höchsten Hintergrundbelastung” genommen. Um einen Eindruck von der Stickstoffdioxidbelastung zu bekommen, lohnt sich ein Blick auf die OpenData-Feinstaubkarte, die die aktuellen Feinstaubbelastungen anzeigt.

Zur Bodenbelastung durch Altlasten: Sind uns keine Informationen bekannt.

Fazit: Wie stark diese Grundbelastungen sind, bzw. welche Lösungen es zu Linderung der schlechten Ausgangssituation geben könnte, darüber herrscht Uneinigkeit. Während der Beirat Veddel am 10.11.2015 sich in einer Empfehlung dafür stark macht, dass die Ergebnisse der Planungswerkstätten Elbinseln 2013+, die eine Wohnbebauung des Gebiets im Rahmen des Deichparkverfahrens vorsahen, umgesetzt werden, sieht das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung aufgrund der Ausgangslage dies skeptisch und plädiert für eine Versorgung mit Einzelhandel, Gewerbe und Dienstleistungen.