meta data for this page
  •  

Differences

This shows you the differences between two versions of the page.

Link to this comparison view

Both sides previous revision Previous revision
Next revision
Previous revision
bezugspunkte [15.09.2018 21:13]
ulf_t Selbstplanung
bezugspunkte [19.09.2018 19:02] (current)
ulf_t
Line 1: Line 1:
 ====== Bezugspunkte ====== ====== Bezugspunkte ======
  
-Ein paar Bezugspunkte für das Projekt ​Veddel Anbau Nord+Thesen, Ideen, Anregungen, Forderungen im Kontext des Projekts ​Veddel Anbau Nord
  
-...einen urbanen Ort erfahren und beschreiben:+Georges Perec[[praktische_uebungen|Praktische Übungen]]
  
-===== Praktische Übungen ===== 
  
-Von Zeit zu Zeit eine Straße beobachten, vielleicht mit etwas systematischer Aufmerksamkeit.  +===== Recht auf Begegnung und Versammlung =====
-Sich dieser Beschäftigung hingeben. Sich Zeit lassen. +
- +
-Den Ort aufzuschreiben:​ die Terrasse einer Kneipe in der Nähe der Kreuzung Bac-Saint-Germain +
- +
-die Zeit aufschreiben:​ sieben Uhr abends +
- +
-das Datum aufschreiben:​ 15. Mai 1973 +
- +
-das Wetter aufschreiben:​ schön +
- +
-Aufschreiben,​ was man sieht. Was sich an Erwähnenswertem ereignet. Vermag man zu sehen, was erwähnenswert ist? Gibt es etwas, das  uns auffällt?​ +
-Nichts fällt uns auf. Wir vermögen nichts zu sehen.  +
- +
-Man muss behutsamer vorgehen, fast naiv. Sich zwingen, das zu schreiben, was ohne Bedeutung ist, was das Selbstverständlichste ist, das Allgemeinste,​ das Glanzloseste ist. +
- +
-//Aus: Georges Perec: Träume von Räumen, diaphanes, Zürich-Berlin 2016, S. 84/85.// +
- +
-===== Das Recht auf Begegnung und Versammlung =====+
  
  
Line 38: Line 19:
 Als ich zum ersten Mal das Gebäude von Le Corbusier in Marseille sah, war ich begeistert. Drei Jahre später war ich wieder da und unterhielt mich mit den Bewohnern. Sie waren keineswegs glücklich. Sie hatten hier nicht die Möglichkeit,​ nach ihren eigenen Vorstellungen zu wohnen, meinetwegen auch ihren schlechten Geschmack anzubringen. Ja warum nicht, immerhin leben sie da. Meiner Ansicht nach ist es sehr wichtig, die Rolle des Architekten so weit wie möglich zu reduzieren. Wenn die Bewohne Fehler machen, ist es nicht so schlimm, so lange man so gestaltet, dass es nicht endgültig ist, sondern veränderbar. Als ich zum ersten Mal das Gebäude von Le Corbusier in Marseille sah, war ich begeistert. Drei Jahre später war ich wieder da und unterhielt mich mit den Bewohnern. Sie waren keineswegs glücklich. Sie hatten hier nicht die Möglichkeit,​ nach ihren eigenen Vorstellungen zu wohnen, meinetwegen auch ihren schlechten Geschmack anzubringen. Ja warum nicht, immerhin leben sie da. Meiner Ansicht nach ist es sehr wichtig, die Rolle des Architekten so weit wie möglich zu reduzieren. Wenn die Bewohne Fehler machen, ist es nicht so schlimm, so lange man so gestaltet, dass es nicht endgültig ist, sondern veränderbar.
  
-//Aus: Yona Friedmann: Technische Hilfeleistungen für maximale Freiheit. '​Instant ​Urbanisms', Selbstplanung und Eigenbau. S. 144: J. Fezer, M. Heyden (Hg.): "Hier entsteht",​ 2004//+//Aus: Yona Friedmann: Technische Hilfeleistungen für maximale Freiheit. '​Instant ​Urbanism', Selbstplanung und Eigenbau. S. 144: J. Fezer, M. Heyden (Hg.): "Hier entsteht",​ 2004//